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Geschichte der zivilen Luftfahrt
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Das Düsenzeitalter begann über Rostock
Rostock, 27. August 1939 - In England beschäftigte sich der Ingenieur Frank Whittle im Auftrag der Gloster Aircraft Company mit der Entwicklung eines Rückstoßmotors, den er sich schon 1930 patentieren ließ. In Filton bei Bristol erreichte die Whittle Unit (WU) genannte Turbine am 12. April 1937 eine zufriedenstellende Drehzahl von 1600 Umdrehungen in der Minute. Hätte die Regierung die Arbeiten tatkräftig unterstützt, wäre das erste Düsenflugzeug zweifelsfrei in England geflogen.
In Deutschland verfolgte der Göttinger Physiker Hans-Joachim Papst von Ohain ähnliche Pläne. Ernst Heinkel holt ihn nach Warnemünde, wo Ohains Triebwerk He S 1 im Frühjahr 1937 erfolgsversprechend zur Probe lief. Mit dem weiterentwickelten He S 3 startete fünf Tage vor dem deutschen Überfall auf Polen auf dem Heinkel-Werksflugplatz in Rostock-Marienehe mit der He 178 das erste Düsenflugzeug der Welt mit Versuchspilot Erich Warsitz am Steuer. Er hatte schon am 20. Juni 1939 das Raketenflugzeug He 176 zum ersten Male geflogen. Als er die nur 7,5 Meter lange und zwei Tonnen schwere Maschine anließ, hob sie nach wenigen hundert Metern von der Piste ab und stieg steil auf 300 Meter Höhe empor. Sechs Minuten hielt sie Warsitz in der Luft, dann setzte er zur Landung an. Wegen der hohen Landegeschwindigkeit wäre sie fast in einen Fluss gestürzt.
Am 5. April 1941 folgte ein Vergleichsfliegen zwischen der zweistrahligen He 280 und dem Propellerflugzeug FW 190 von Focke Wulf, das Heinkel gewann. Zwei Wochen später startete Englands Gloster-Whittle E 28/29. Die Amerikaner folgten 1947 mit ihrer Bell XP 59.
Literatur: Grover Heiman: Jet Pioneers, Duell, Sloan and Pearce New York, 1963
Bildhinweis: Triebwerk He S 3 (Nachbau)
rm
Weiterführende Informationen:
Ernst Heinkel Flugzeugwerke in Rostock. Je schneller desto besser.
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