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Geschichte der zivilen Luftfahrt
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Lindberghs Flug New York Paris
New York, 20. Mai 1927 - Der New Yorker Hotelbesitzer Raymond Orteig hatte schon 1919 den respektablen Preis von 25 000 Dollar für die Bewältigung der 5000 Kilometer langen Strecke von New York nach Paris oder umgekehrt ausgesetzt. Im Mai 1927 wurde New York zum Treffpunkt der Atlantikflieger. Die meisten waren einsichtig genug, wegen der beständig wehenden Westwinde den West-Ost-Kurs zu wählen. Der französische Jagdflieger René Fonck plante das Unternehmen mit einer dreimotorigen Sikorsky. Er konnte mit ihr jedoch nicht von der Grasnarbe des Roosevelt-Flugplatzes auf Long Island abheben. Sein Flugzeug zerbrach, die beiden Besatzungsmitglieder wurden getötet. Das selbe Unglück traf die beiden US-Marineoffiziere Noel Davis und Stanton Wooster, deren Keystone-Pathfinder-Doppeldecker zerschellte und in Flammen aufging. Auch die erfolgreichen Polflieger Byrd und Bennett wollten mit ihrer Fokker den Flug wagen, doch das Flugzeug wurde nach einem Probeflug beschädigt, Bennett schwer verletzt. Über den Orteig-Preis schien ein Unstern zu schweben.
Der von schwedischen Einwanderern abstammende Postflieger Charles August Lindbergh, Chefpilot der Robertson Aircraft Corporation in St. Louis, hatte sich nach langer Suche nach dem geeigneten Flugzeug für die Atlantik-Überquerung für einen von einem Wright-Whirlwind-Motor von 220 PS angetriebenen Hochdecker der jungen Flugzeugfirma Ryan in San Diego entschieden. Er nannte ihn auf Anregung seiner Sponsoren aus der Bankbranche Spirit of St. Louis. Am 20. Mai 1927 um 7.45 Uhr hob er vom Roosevelt-Flugplatz ab. In den Tanks waren 1700 Liter Benzin, die mehr als eine Tonne wogen. Als Lindbergh die französische Küste erreichte, ging gerade die Sonne im Westen unter. 5 750 Kilometer hatte er in 33 Stunden bis Paris zurückgelegt.
Literatur: Charles A. Lindbergh: Mein Flug über den Ozean, Fischer Bücherei, 1958
Bildhinweis: Charles August Lindbergh mit der 'Spirit of St. Louis' (Foto: Smithsonian Inst.)
rm
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