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Geschichte der zivilen Luftfahrt

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Briten bezwingen den Atlantik
 
St. John’s, 14. Juni 1919 - Mehr als 100.000 Mark hatte die englische Zeitung „Daily Mail“ für eine erste Atlantik-Überquerung mit dem Flugzeug ausgesetzt. Viele Piloten in Europa und Amerika ließen sich von der Aussicht auf Ruhm und Geld anlocken. Drei Besatzungen wollten sich im Frühjahr 1919 auf die mehr als 3000 Kilometer lange Strecke machen. Die Engländer Raynham und Morgan starteten am 18. Mai 1919 von St. John’s auf Neufundland aus mit einem völlig mit Treibstoff überladenen einmotorigen Martinsyde-Doppeldecker, kamen nur knapp vom Boden weg und zerschellten am Ende der Startbahn. Sie selbst kamen mit Verletzungen davon.

Noch am selben Tag wagten auch die als Fliegerasse bekannten Australier Hawker und Mackenzie-Grieve mit einem Sopwith-Eindecker das Abenteuer der Ozean-Überquerung. Ihnen gelang der Start. Tage später wurde bekannt, dass sie wegen Benzinmangels 70 Kilometer vor der irischen Küste aufs Wasser niedergehen und sich von einem dänischen Dampfer retten lassen mussten. Immerhin: die Ozeanflieger lebten und wurden lebhaft gefeiert

Am 14. Juni 1919 starteten John Alcock und Arthur Whitten-Brown. Sie hatten ihren ausgedienten zweimotorigen Bomber Vickers Vimy IV mit dem Dampfer „Mauretania“ nach Neufundland verschifft und waren besser vorbereitet als ihre Vorgänger. Sie hatten 3200 Liter Benzin und 22 Liter Kühlwasser getankt. Nach dem Start ermittelten sie ständig mit einem Sextanten ihre Position. Mehrmals mussten sie während ihres Flugs durch eine nicht abreißende Wolkendecke das sich an den Motoren bildende Eis abschlagen. Nach 16 Stunden Kampf mit den Naturgewalten landeten sie auf einer Wiese an Irlands Küste. Der Preis über 10 000 Pfund gehört ihnen. Es folgte ein Empfang beim amerikanischen Präsidenten und eine Konfettiparade der begeisterten New Yorker in den Strassen der Riesenstadt.

Literatur: C.C. Bergius: Die Strasse der Piloten, Sigbert Mohn Verlag Gütersloh, 1959

 
Bildhinweis: Der zweimotorige Bomber Vickers Vimy IV (Foto: Brooklands Museum)
 
rm
 
 


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