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Geschichte der zivilen Luftfahrt
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Hugo Junkers Ganzmetallflugzeuge
Dessau, 12. Dezember 1915 - Der am 3. Februar 1859 im rheinischen Rheydt geborene Hugo Junkers hatte sich 1910 seine Vorstellungen von der Idealform eines Flugzeugs durch die Patentschrift Nr. 253 788 schützen lassen. Sie hatte einen Gleitflieger mit zur Aufnahme von nicht Auftrieb erzeugenden Teilen dienenden Hohlkörpern zum Inhalt.
Strömungstechnische Versuche in einem Windkanal hatten ihn auf die Idee eines Nur-Flügel-Flugzeugs gebracht. Zu diesem Zweck mussten die Tragflächen dick sein und über ausreichende Hohlräume verfügen. Ein dickes Flügelprofil gestattete es auch, die Tragflächen fest und steif zu bauen und auf übliche Verdrahtungen zu verzichten. Der Flügel wurde freitragend, wie es heute nicht anders vorstellbar ist. Das Ergebnis war 1915 das erste Ganzmetallflugzeug, die aus Stahlblech gefertigte J 1, die am 12. Dezember 1915 in Dessau zu ihrem Erstflug startete. Es folgte 1919 das Verkehrsflugzeug F 13. Form, Elemente und Bauweise dieses Tiefdeckers wurden richtungsweisend für die Flugzeugentwicklung der kommenden Jahre. Der Konstrukteur Otto Reuter brauchte nur sechs Monate, um die Maschine auf das Fahrwerk zu stellen. Mit ihrem BMW-Motor von 240 PS bot sie Platz für vier Fluggäste und zwei Besatzungsmitglieder.
Nach den dreimotorigen G 24 und G 31 sowie der großen viermotorigen G 38 brachte Junkers 1930 die legendäre Ju 52 heraus. Das kantige Stück Wellblech mit drei wuchtigen Motorgondeln, starrem Bugfahrwerk und hoher Rumpfnase galt vielen als die Inkarnation eines Flugzeugs. Etliche Exemplare fliegen noch heute in der Welt. Junkers überwarf sich mit den Nazi-Machthabern, die ihn daraufhin enteigneten. Er starb am 3. Februar 1936 in seinem Heim in Gauting bei München.
Literatur: Wolfgang Wagner: Hugo Junkers, Bernhard & Graefe Verlag Bonn, 1996
Bildhinweis: Das Verkehrsflugzeug F 13 von Junkers
rm
Weiterführende Informationen:
Junkers Flugzeug- und Motorenwerke in Dessau: Luftverkehr, Wellblech und Dieselmotoren
Hugo Junkers F13
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