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Geschichte der zivilen Luftfahrt
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Der 'Flüsterjet' VFW 614
Bremen, 14. Juli 1971 - Ein Flugzeug, wie es auf den Flughäfen zuvor nicht zu sehen war, rollte am 14. Juli 1971 auf dem Neuenlander Feld von Bremen an den Start. Die beiden Triebwerke waren auf den Tragflächen anstatt wie üblich darunter aufgehängt. Die Hersteller des ersten deutschen Nachkriegs-Verkehrsflugzeugs, die Vereinigten Flugtechnischen Werke-Fokker (VFW), wollten mit ihrer 44sitzigen Maschine kleinere Flughäfen oder Landeplätze anfliegen, wo der Jetverkehr noch keinen Einzug gehalten hatte. Damit die Triebwerke des robusten Tiefdeckers während des Starts keine Grasbüschel oder Steine ansaugen konnten, wurden sie auf die Tragflächen gestellt. Angesichts des niedrigen Fahrwerks hätten die großen Bläsertriebwerke unterhalb der Flügel keinen Platz gefunden. Als der junge Projektleiter Rolf Stüssel, dessen Vater als technischer Direktor der alten Lufthansa schon mit der Konstruktion von Flugzeugen zu tun hatte, seine Pläne machte, waren auf dem Weltmarkt keine geeigneten Triebwerke zu finden. Ausgewählt wurde schliesslich das militärische Triebwerk M 45 Mars von Bristol Siddeley und SNECMA.
Am 1. Februar 1972 stürzte der Prototyp ab, Kopilot Hans Bardiel kam ums Leben. Während der Erprobung stellte sich heraus, dass die VFW 614 ein Sechstel leiser als ihre Konkurrenten war: Den Namen "Flüsterjet" trug sie zurecht. Mangels Nachfrage musste die Produktion nach wenigen Exemplaren eingestellt werden.
Literatur: Karl Morgenstern/Gert Simberger: VFW 614, Wilhelm Goldmann Verlag München, 1977
Bildhinweis: Die VFW 614
rm
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