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Geschichte der zivilen Luftfahrt
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Senkrechtstarter Do 31
Oberpfaffenhofen, 14. November 1967- Mit nicht weniger als zehn Düsentriebwerken war das erste senkrecht startende Düsentransportflugzeug der Welt ausgestattet, das sich am 14. November 1967 auf dem Dornier-Werksflugplatz von Oberpfaffenhofen, 30 Kilometer westlich von München, in die Luft erhob. Die beiden konventionell unter den Tragflächen der Do 31 angebrachten Marschtriebwerke vom Typ Bristol Siddeley Pegasus sorgten mit ihren schwenkbaren Düsen für Hubleistung und Vorwärtsschub. Je vier in zwei mächtigen Gondeln an den Flügelenden eingebauten RB-162-Triebwerke von Rolls Royce waren für die Hubleistung zuständig, um die 20 Tonnen schwere Maschine während der Start- und Landephase in die Höhe zu bringen. Die Do 31 E war ausgelegt, um vier bis sechs Tonnen Nutzlast über eine mehr oder minder lange Entfernungen transportieren zu können. Ein erster konventioneller Versuchsflug mit dem amerikanischen Testpiloten Drury Wood an Bord hatte schon am 10. Februar stattgefunden. Wood saß auch am 14. November 1967 während des ersten Senkrechtflugs am Steuer. Sein Kommentar nach dem reibungslos verlaufenden Flug: Es gibt kein Flugzeug auf der ganzen Welt mit den Leistungen der Do 31.
Doch dem Wundervogel aus Oberpfaffenhofen schien die finanzielle Schubkraft auszugehen. Für die auf zwei Jahre veranschlagten Flugversuche war nicht mehr genügend Geld vorhanden, denn die von Bonn zur Verfügung gestellten 200 Millionen Mark waren bereits zu einem erheblichen Teil für die Entwicklung ausgegeben worden. Entscheidend aber waren fehlende militärischen Forderungen der NATO und der Bundesluftwaffe für einen Senkrechtstarter. 1971 erprobte ein NASA-Team die Do 31 im Hinblick auf eine zivile Verwendung.
Literatur: Otto E. Pabst: Kurzstarter und Senkrechtstarter, Bernhard & Graefe Verlag Koblenz, 1984
Bildhinweis: Der Senkrechtstarter Do 31
rm
Weiterführende Informationen:
Dornier ab 1945
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