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Geschichte der zivilen Luftfahrt
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Hubschrauber Bo 105
Ottobrunn, 17. Februar 1967 Mit Erfindungen und Entwicklungen wie dem Hochgeschwindigkeitsrotor von Hans Derschmidt, dem Schwenkrotorsystem und dem Reaktionsrotor von Götz Heidelberg wurde in den fünfziger Jahren die Entwicklung eines gelenklosen Rotorsystems bei Bölkow Entwicklungen in Ottobrunn vorangetrieben. Von Nutzen waren auch die Erfahrungen mit Glasfaserkunststoffen für die Rotorblätter. Ein weiterer entscheidender Schritt war ein Rotorkopf aus Titan. Als Ergebnis zahlreicher Studien wurde das Projekt eines zweimotorigen vier- bis fünfsitzigen Leichthubschraubers verfolgt. Die Bölkow Bo 105 sollte bei einem Abfluggewicht von bis zu zwei Tonnen eine Geschwindigkeit über 220 km/h erreichen. Mit dem Testpiloten Wilfried von Engelhardt fand am 17. Februar 1967 in Ottobrunn der 18-minütige Erstflug statt. In Konkurrenz mit einem BMW-Triebwerk konnte sich die amerikanische Allison-Zweiwellen-Gasturbine durchsetzen, die bereits ihre Musterzulassung erhalten hatte.
Nach dem Einsatz im Polizei- und Rettungsdienst und für die Verbindung mit Bohrinseln vor den Meeresküsten interessierte sich auch das Militär für den in Donauwörth hergestellten und in Manching bei Ingolstadt endmontierten Hubschrauber. Bis Anfang 1981 waren bereits mehr als 500 Exemplare weltweit verkauft. Das gelenklose Rotorsystem wurde auch für den um 500 Kilogramm schwereren Nachfolgehubschrauber BK 117 übernommen, der zusammen mit der japanischen Firma Kawasaki entwickelt wurde.
Literatur: Kyrill von Gersdorff/Kurt Knobling: Hubschrauber, Bernhard & Graefe Verlag München, 1982
Bildhinweis: Die Bölkow Bo 105
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Weiterführende Informationen:
Ludwig Bölkow : Vom Ingenieurbüro zum weltbekannten Technologie- und Innovationszentrum
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