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Geschichte der zivilen Luftfahrt
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Henrich Focke Vater des Hubschraubers
Bremen, 25. Juni 1936 - Der Mann, der den ersten voll einsetzbaren Hubschrauber der Welt entwickelt hat, war der am 8. Oktober 1890 als Sohn eines Senatssyndicus in Bremen geborene Henrich Focke. Schon als Gymnasiast hatte er mit seinem älteren Bruder Wilhelm, der später ein Patent über ein Drachenflugzeug mit hintereinander liegenden unterschiedlich großen Tragflächen erwarb, an der Entwicklung eines Fluggeräts gearbeitet. Als Henrich 20 Jahre alt wurde, bastelte er, finanziert vom Taschengeld seiner Eltern, ein primitives Entenflugzeug aus Stahlrohr und Bambus, das von einem acht PS starken NSU-Motor angetrieben wurde. Auf dem Bremer Exerzierplatz versuchte er es vergebens zum Fliegen zu bringen. Zu dieser Zeit half ihm der jüngere Maschinenbaustudent Georg Wulf. Er bot Henrich Focke seine Mitarbeit an. 1924 gründeten beide eine gemeinsame Firma. Als Vorstudie hatten sie schon einen leichten Eindecker gebaut, der sich an einem kalten Novembertag 1921 in die Lüfte erhob. Es folgten die unter den Namen Möwe und Ente bekannt gewordenen Verkehrsflugzeuge. Beim Einfliegen stürzte Wulf am 29. September 1927 mit einer Ente ab und kam ums Leben.
Zum Professor ernannt, machte sich Henrich Focke an die Entwicklung eines Hubschraubers. In Zusammenarbeit mit dem Techniker und Piloten Karl Bode entstand im Bremer Ortsteil Hemelingen die Fw 61. Nach vielen Teststunden im Windkanal flog die D-EKRA mit Flugkapitän Ewald Rohlfs im Cockpit am 25. Juni 1936 zum ersten Mal. Sie konnte in der Luft stehen bleiben und sogar rückwärts fliegen. Die große Beweglichkeit machte die Focke-Konstruktion zum ersten echten Hubschrauber.
Literatur: Kyrill von Gerdorff: Hubschrauber und Tragschrauber, Bernhard & Graefe Verlag Bonn, 1982
Bildhinweis: Die Fw 61
rm
Weiterführende Informationen:
Focke-Wulf in Bremen: Ente, Stieglitz, Condor
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