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Geschichte der Raumfahrt
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Ein Kunstmond namens Sputnik
Kapustin Jar, 4. Oktober 1957 - Um 14 Uhr Moskauer Zeit meldete die sowjetische Nachrichtenagentur TASS den Start eines Erdsatelliten. Genau 15 Jahre und einen Tag nach dem Abschuss einer ersten Großrakete in Peenemünde an der pommerschen Ostseeküste hatte eine zweistufige russische Rakete vom Typ T 3 vom Raketenstartplatz Kapustin Jar aus, 220 Kilometer südöstlich von Wolgograd, dem früheren Stalingrad gelegen, einen Kunstmond in eine Erdumlaufbahn entsandt, deren erdnächster Punkt bei 229 Kilometern und der erdfernste Punkt bei 946 Kilometern lag.
Mit dem Satelliten gelangten auch die kegelförmige Schutzhülle und die letzte Stufe in die Umlaufbahn, so dass von Anfang an drei künstliche Objekte die Erde umkreisten. Die Wissenschaftler nannten sie Alpha 1 für die Raketenstufe, Alpha 2 für Sputnik und Alpha 3 für den Kegel. Sputnik bestand aus einer Metallkugel mit einem Durchmesser von 58 Zentimetern und einem Gewicht von 83,6 Kilogramm. Über vier Antennenstäben wurde der Kontakt mit Bodenstationen auf der Erde hergestellt. Zwei Sender strahlten ununterbrochen auf der Frequenz von 20,005 und 40,002 Megahertz Signale aus, die wie nervöse Pieptöne klangen. Sie wurden von Abhörstationen und Amateurfunkern auf der ganzen Welt empfangen. Die Batterien an Bord waren nach 21 Tagen erschöpft und brachten Sputnik zum Schweigen. Nach 92 Tagen drang er in dichtere Luftschichten ein und verglühte.
Der "Vater der russischen Weltraumfahrt", der taube Schullehrer Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski, hatte als erster den Begriff künstlicher Begleiter der Erde" geprägt. Damit wurde die russische Bezeichnung "Iskustwienny Sputnik Zemlie" zum sinnverwandten Wort für einen Satelliten, das heute noch in aller Welt gebraucht wird. Am 3. November 1957 wurde der 508,3 kg schwere Sputnik 2 mit dem ersten Lebewesen, der Polarhündin Laika, gestartet. Das Tier ging sieben Tage später ein.
Literatur: Rudolf Metzler: Hallo Erde, Loewes Verlag Bayreuth, 1970
Bildhinweis: Der Satellit Sputnik
rm
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