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Geschichte der militärischen Luftfahrt
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Das Mehrzweckkampfflugzeug Tornado
Das Größte Rüstungsvorhaben seit Menschengedenken begann 1969 konkrete Formen mit der Gründung der Panavia GmbH als Systemführer anzunehmen. Nach langen Debatten hatten sich Deutschland, Großbritannien und Italien auf Entwicklung und Bau eines gemeinsamen Multi Role Combat Aircraft (MRCA) geeinigt. Geplant war ein Mehrzweckkampflugzeug modernster Bauart mit Schwenkflügeln, optimiert für den schnellen Tiefflug. Als Antrieb war ein Kompakttriebwerk hoher Schubleistung vorgesehen, das ebenfalls trinational gefertigt werden sollte. Die deutsche Seite konnte besonders die Ergebnisse und Erfahrungen mit den Senkrechtstarter-Programmen einbringen, die ihren Niederschlag im Projekt finden sollten.
War das Vorhaben rein technisch schon sehr anspruchsvoll, so stellte das Projektmanagement eine noch weit größere Herausforderung dar. All dies konnte mit Erfolg gemeistert und somit die Voraussetzungen für neue, noch komplexere Programme wie den Eurofighter geschaffen werden. Der erste Prototyp des später als Tornado bezeichneten MRCA startete am 14. August 1974 zum erfolgreichen Erstflug.
Nicht nur technische Probleme hatten die Entwicklungsphase des Waffensystems beeinflusst, auch außen- wie innenpolitische sowie finanzielle Störfaktoren mussten bewältigt werden. Im Juli 1976 wurde das Abkommen zur Serienfertigung des Tornado verabschiedet. Bei der Bundeswehr löste er bis 1987 Zug um Zug die F-104 G Starfighter ab. Der Tornado wurde und wird seitdem laufend modifiziert und verbessert. Ob als Abfangjäger oder als elektronischer Aufklärer: der Tornado ist ein hochflexibles Instrument für friedenssichernde Maßnahmen und im Rahmen sich verändernder europäischer Sicherheitspolitik absolut unentbehrlich.
Bildhinweis: Der Tornado, ECR-Version
wm
Weiterführende Informationen:
EADS-Homepage
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